Wiedereröffnung der Anhaltischen Gemäldegalerie

18.01.2024 Lange 12 Jahre – endlich ist es geschafft. Das Schloss Georgium erstrahlt in neuem Glanz. Der Kulturausschuss hatte vor der Eröffnung die Möglichkeit, das total sanierte Gebäude zu besichtigen. Schon im Erdgeschoss auf dem Weg zum Tischbeinsaal beeindruckte, was hier geschaffen wurde.

Im Obergeschoss haben mich die schönen alt rot getönten Wände fasziniert. Hier kommen die Gemälde sehr gut zur Geltung. Das dritte Obergeschoss ist erstmals als Ausstellung zugängig. Vor allem die Gestaltung mit Dessauer Ansichten gestern und heute ist bemerkenswert.

Das lange Warten hat sich gelohnt. Unser Dessau-Wörlitzer Gartenreich strahlt mit der Wiedereröffnung und seine lange verborgenen Schätze weit über die Landesgrenzen hinaus. Für diese einzigartige Sammlung zu werben, ist eine wichtige Aufgabe in der Zukunft.

Unsere Stadt Dessau-Roßlau ist so reich an Kunst- und Kulturgütern, z.B. unser Anhaltisches Theater, dass sich in jedem Jahr bei Aufstellung des Haushalts die Frage stellt, wie die Erhaltung all dieser Kunstschätze finanziell abgesichert werden soll. So hatten auch in Bezug auf die Gemäldegalerie Gespräche mit dem Land stattgefunden.

Leider war die Mehrheit im Stadtrat dagegen, in weitere Verhandlungen mit dem Land einzutreten, um unser „Tafelsilber“ nicht zu verschenken. Nein, ich möchte auch nichts „verschenken“. Aber was spricht dagegen, mit der Landesregierung noch einmal zu reden? Unser Gartenreich mit seinen Schätzen ist nicht nur in Deutschland bekannt. So sollte doch unsere Landesregierung ein reges Interesse daran haben, durch finanzielle Unterstützung dafür zu sorgen, dass unser Kulturgut erhalten und vermarktet werden kann. Das ist zugleich auch Werbung für unser Sachsen-Anhalt.

Dieser Unwille zu Reden! In vielen Teilen der Welt leben derzeit Menschen unter unzumutbaren Zuständen, es werden Kriege geführt, Kulturgüter vernichtet und Menschen sterben. Und keiner der Verantwortlichen ist bereit, miteinander zu reden. Wie soll man denn Konflikte lösen, wenn die Bereitschaft zu Reden nicht besteht? So wünsche ich mir hier, den Kontakt zum Land wieder aufzunehmen und Lösungen für unsere Stadt zu finden. Nein zu einem unzureichenden Ergebnis könnten wir immer noch sagen.

Karin Dammann
FDP

Wir für Dessau-Roßlau