Jugendstudie beleuchtet Perspektiven junger Menschen
13.05.2022 Im Rahmen einer Stichprobe wurden in einer Online-Befragung die Lebenssituationen und Gelegenheitsstrukturen von Kindern und Jugendlichen in Dessau-Roßlau untersucht. In drei Altersgruppen wurden über 1.700 junge Menschen im Alter zwischen 7 und 21 Jahren befragt. Mit einer Rücklaufquote von über 37% wird die Befragung als repräsentativ angesehen.
Die Themenschwerpunkte der Befragungen lagen bei Bildungsperspektiven, Mobilität, Tagesstruktur und Freizeitaktivitäten, Mediennutzung, Jugendkultur/-szenen, Mitbestimmung und Engagement, Problemen/Konflikten sowie Bleibeperspektiven und Haltefaktoren.
Die Ergebnisse der Regionalstudie wurden am 19. April 2022 in einer gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses vorgestellt und erläutert. Eine grobe Zusammenfassung zeigt:
- Geld wird häufig gespart, für Essen und Trinken ausgegeben oder in Kleidung investiert
- Mobilität sollte elternunabhängig und flexibel sein, es besteht der Wunsch nach sicheren Radwegen
- Social Media, Musikhören und Filme bzw. Streams schauen sind mediale Aktivitäten, denen die befragten Jugendlichen fast durchgehend intensiv nachgehen
- SchülerInnen gehen gern zur Schule, jedoch wird die Vorgehensweise von LehrerInnen nicht ganz so positiv bewertet; der Wunsch nach ordentlichen Schultoiletten wird häufig genannt
- die meisten sind in Sportvereine aktiv, 1/3 verbringen ihre Freizeit allein, über 20% fühlen sich als Außenseiter
- Schulsozialarbeit hat hohes Ansehen und ist sehr bedeutungsvoll
Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass junge Menschen gerne in Dessau-Roßlau leben. Hier müssen wir ansetzen und durch eine wertschätzende und unterstützende Haltung gegenüber den Jugendlichen eine noch höhere Identifikation und Bindung zur Stadt schaffen. Viele Angebote in der Vereinslandschaft, der Jugendclubs und Beratungsangebote sind nicht bekannt genug. Hier könnte eine Freizeitmesse einen höheren Bekanntheitsgrad bzw. Nutzung bewirken. Die Schulsozialarbeit sollte in vollem Umfang verstetigt werden. Die kostenlose Nutzung des ÖPNV käme den Mobilitätsbedürfnissen entgegen.
Die in der Studie beschriebenen Handlungsempfehlungen werden nun in einer Arbeitsgemeinschaft ausgewertet und aufeinander abgestimmt und sind in den Teilplan Jugendhilfe einzuarbeiten, dessen Fortschreibung der Stadtrat zu beschließen hat.
Die Jugendstudie ist unter folgendem Link nachzulesen.
Bastian George
Bündnis 90/DIE GRÜNEN