Dessau-Nord: Ende der Sanierung?

15.03.2021 Über 20 Jahre war Dessau-Nord Sanierungsgebiet. In diesen Wochen erhalten viele Hauseigentümer in Nord Post vom Amt: Der Abschluss des Vorhabens ist beschlossen, Ausgleichszahlungen werden fällig.

Das ist gesetzlich so festgelegt und geht auch völlig in Ordnung. Achtung, liebe Mieterinnen und Mieter: Diese Ausgleichszahlungen für die Wertsteigerung der Grundstücke dürfen nicht auf Sie umgelegt werden!

Insgesamt kann das Fazit zum Sanierungsgebiet nur positiv ausfallen. Viele Gebäude, Straßen und Plätze sind saniert, aus dem Problemviertel der Wendezeit ist etwas geworden. So war die Sanierung des sogenannten Katzenhauses und des gesamten Lidiceplatzes ein großartiger Beitrag für Nord. Heute stehen aber die Geschäftsflächen im Haus ebenso leer wie der einstige Videoverleih in der Kurt-Weill-Straße oder die Kaufhalle in der Rabestraße. Ende des Sanierungsgebietes hin oder her: Wir müssen uns weiter um Nord kümmern, dem einwohnerstärksten Stadtteil Dessau-Roßlaus gebührt Aufmerksamkeit.

Kritikpunkt an der bisherigen Arbeit für Nord bleibt der Umgang mit Problemimmobilien. Wir dürfen nicht länger akzeptieren, dass Einzelgrundstücke das gesamte Umfeld schädigen. Es gibt im Städtebaurecht genügend Möglichkeiten für einen Kurswechsel hin zum aktiven Handeln. Da wollen wir hin, die Schandflecke sind inakzeptabel. Das gilt selbstverständlich nicht nur für Nord, die Liste ist lang. Wir arbeiten daran. Das Leipziger Torhaus ist nur der Anfang.

Guido Fackiner
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Wir für Dessau-Roßlau